IDIS
Die Inertialmesssysteme der Familie iDIS-FC/FP/FV werden seit vielen Jahren im Automobil- und Vermessungsbereich zur dreidimensionalen Erfassung aller kinematischen Messgrößen wie Beschleunigung, Drehrate, Winkel, Geschwindigkeit oder Position von Fahrzeugen eingesetzt.
Sie sind im Gegensatz zu empfindlichen, kardanisch gelagerten Systemen in robuster Strapdown-Technik aufgebaut. Daraus ergibt sich eine große Zuverlässigkeit, weitgehende Wartungsfreiheit und eine hohe Messgenauigkeit trotz einfacher Bedienbarkeit. Als weiteres Gerät in diesem Bereich ist nun mit dem Typ iDIS-FMS ein Messsystem verfügbar, das seine Vorgänger in Genauigkeit noch übertrifft, gleichzeitig kleiner baut und erheblich leistungsfähigere Schnittstellen bietet.
Es besteht aus drei faseroptischen Drehratensensoren in Multiplex-Technologie, drei Servo-Beschleunigungsaufnehmern, einem Pentium-Prozessrechner für die digitale Signalverarbeitung inkl. Kompensation von Erddrehrate und Erdschwere und einem offenen Interface zur Datenausgabe.
Das System wird von einem PC unter Windows bedient, außerdem steht optional eine User-Programmierschnittstelle gemäß iMAR's XIO-Standard zur Verfügung.
Der integrierte oder optional externe GPS-Empfänger unterstützt den Anwender bei der Systemausrichtung, ist jedoch für den Betrieb des Meßsystems nicht zwingend erforderlich. Die GPS-Daten stehen optional zur Positionsbestimmung zur Verfügung.
Features wie "virtueller Messpunkt" und Odometer-Eingang zur Geschwindigkeitsstützung (Odometer=Wegsensor) sind Standard, optional sind zwei PCMCIA-Slots für CAN-Bus, Analog-Ausgabe, IEC-Bus, Ethernet etc. verfügbar.
Option virtueller Messpunkt
Mit dieser Option ist es möglich, in Echtzeit den Bezugspunkt der gemessenen Daten in jeden beliebigen Punkt des Fahrzeuges zu transformieren, z.B. können die Messwerte auf den (statischen) Fahrzeugschwerpunkt bezogen werden, obwohl das inertiale System im Kofferraum installiert wurde (vorausgesetzt, das Fahrzeug kann als starrer Körper betrachtet werden).
Die Genauigkeitsangaben bezüglich der Winkel gelten nur für eine begrenzte Messdauer (< ca. 1 Min).
Da der Winkel durch Integration aus dem Drehratensignal errechnet wird, nimmt mit zunehmender Messdauer auch der Winkelfehler zu.
Der optional anschließbare Geschwindigkeitssensor (Odometer) ermöglicht online eine Korrektur der Winkeldrift, so dass die Messdauer durch die Kreiseldrift nicht limitiert ist.
Dafür geeignete Wegsensoren sollten mindestens 400 TTL-Pulse/m liefern. Einsetzbar dafür sind einachsige korrelationsoptische Sensoren oder der MicroStar-Mikrowellensensor bzw. Radimpulsgeber.
Technische Daten
Messbereich | ± 400°/s |
Drift (nach Ausrichtung) | 1°/h (3°/h) < 1 mg |
Rauschen | < 0,3°/Öh < 500 µg |
Auflösung | 0,0003° < 50 µg |
Linearitätsfehler | < 300 ppm < 500 ppm |
Datenrate | 1...400 Hz |
Anfangsausrichtung | mit integriertem GPS-Empfänger oder Handkompass |
Ausgänge (Optionen) | RS232, Ethernet, analog, CAN, IEC-Bus, kundenspezifisch |
Eingänge (Optionen) | Odometer (A oder A/B), digitaler Marker, Sync.-Eingang |
Kommandierung | über RS232 mit Windows-Programm oder optional über CAN |
Stromversorgung | 9...18 V DC (optional 18...34 V DC) |
Temperaturbereich | -30 ...+60°C |
Schockfestigkeit | 60 g, 11 ms |
Abmessungen | ca. 265 x 145 x 108 mm, (opt. Höhe 130 mm) |
Gewicht | ca. 6,5 kg |